„Ich setz mal eine Community auf“ – so lautete Christian Spannagels Abschlusskommentar in einer kleinen Diskussion anlässlich meines Blogbeitrags „Schon schade“, in dem ich ein bisschen herum maulte, dass gegenseitige Reviews unter Wissenshaftlern nicht optimal funktionieren, vor allem dann nicht, wenn sie nicht in ein offizielles Zeitschriften-Review eingebunden sind. Und das ist das Schöne an den neuen Web 2.0-Anwendungen, dass vom Reden zum Tun keine so große Hürde mehr liegt (wenn tatkräftige Nutzer hinzukommen): Seit kurzem gibt es dank Christians rascher Umsetzungsbereitschaft die besagte Community, die wir nun versuchen, auch mit Leben zu füllen: „(Bildungs-)Wissenschaftler 2.0“.
Ziel ist es, gerade nicht nur den Nachwuchs, sondern auch etablierte Wissenschaftler aus unserem Bereich zu ermuntern, einen etwas offeneren Austausch zu erproben. Wir haben dazu an sich nur ein paar Grundsätze formuliert und eben die „Vision“, auf diesem Wege einen alternativen Review-Prozess anzustoßen. Ich weiß, dass es ein Wunsch bleiben KÖNNTE, denn bestehende Systeme, die ja auch eine gewisse Anreizstruktur haben (Anerkennung in Bewerbungsprozess und in der Fach-Community), sind schwer zu ändern. Natürlich muss man unsere Ansichten zu diesem Thema nicht teilen; es geht nicht darum, dass wir es besser wüssten und andere bekehren wollten. Es geht auch NICHT darum, andere Formen des Reviews abzuschaffen – aber warum nicht mal mit verschiedenen Dingen ernsthaft experimentieren? Ich jedenfalls finde es bereichernd, was Neues auszuprobieren, auch wenn ich nicht weiß, ob es gelingt. Ich denke, man muss es testen, wofür genau, in welchem Umfang, mit wem etc. eine solche Form des Review-Prozesses fruchtbar ist. Nur machen muss man es, um sich ein echtes Urteil bilden zu können. Also: Wer macht mit? Der Profesorentitel sollte kein Hindernis sein – im Gegenteil 🙂 (zum Thema siehe auch Christians Blog-Beitrag hier)
19. Juli 2009 um 12:15
Wir planen etwas ähnliches, allerdings mit Fokus auf Studenten und Begrenzung auf das Themengebiet Medien, Schwerpunkt Internet, mit http://medien-forschung.at . Momentan aber noch in einer Ideen-Phase, wobei andere Teile des Projekts bereits laufen.
Finde es super, dass mehr in die Richtung getan wird und werde (Bildungs-)Wissenschaftler 2.0 im Auge behalten.
19. Juli 2009 um 14:12
Danke für den Hinweis auf diese interessante Ergänzung!
Gabi
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