Zum vierten Mal haben wir uns am vergangenen Freitag zum hochschuldidaktischen Forschungskolloquium getroffen. Zu Gast war meine ehemalige Mitarbeiterin und (nach wie vor) Doktorandin Silvia Hartung. Ihre Arbeit folgt dem Design-Based Research-Ansatz (DBR) und lieferte daher ein anschauliches Beispiel für bildungswissenschaftliche Entwicklungsforschung. Hier sind ein paar Infos zum letzten Termin zusammengestellt. Im zweiten Teil des Kolloquiums haben wir darüber diskutiert, ob DBR auch ein geeigneter Forschungsansatz sein kann, wenn es darum geht, die an einer Forschungs-, Lehr- und Beratungseinrichtung wie dem HUL anfallenden Konzepte, Kontexte und „Daten“ zu nutzen, um eigene Gestaltungstätigkeiten zu verbessern und zu neuen Erkenntnissen zu gelangen.
Interessant war in diesem Zusammenhang aus meiner Sicht die Diskussion zur Abgrenzung zwischen Qualitätsmanagement, Scholarship of (University) Teaching (and Learning) (SoTL) und DBR. Es schälte sich der Konsens heraus, dass DBR durchaus eigene Akzente setzt und sich trotz einiger Überlappungen mit QM und SoTL deutlich von den anderen beiden Ansätzen unterscheidet. Eine für mich ungeklärte Frage ist die der Distanz zum eigenen Tun in DBR-Vorhaben, die an einigen Stellen natürlich schon wichtig ist. Ebenso unbeantwortet ist die Frage, wie man mit der hochschuldidaktischen Doppelung fruchtbar und vor allem besser als bisher umgehen kann, dass das akademische Lehren und Lernen für Hochschuldidaktik-Profs zugleich Gegenstand der Forschung (Theorie und Empirie) und der Praxis (die eigene Lehre) ist. Und vor genau dieser Herausforderung und Chance (!) stünde man ja auch, wenn man mit DBR die eigene Einrichtung beforscht und weiterentwickelt.
PS: Übrigens: Interessant zu lesen sind auch unsere Referentensteckbriefe 🙂