Wie nachhaltig ist eigentlich die Förderung der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)? Nicht so nachhaltig, muss man leider sagen. Die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit jedenfalls macht derzeit genau diese Erfahrung: In den letzten acht Jahren konnte die Akademie ein Online-Lehrangebot erarbeiten und anbieten, das inzwischen 20 Veranstaltungen umfasst und ca. 400 Hochschulen zur Verfügung steht. In einem aktuellen Video (hier) wird zusammenfassend dargestellt:

20.000 Studierende haben bereits teilgenommen und – um die Bologna-Währung nicht außen vor zu lassen – rund 60.000 Credit Points erworben. Kooperationspartner und Interessenten gibt es auch im Ausland. Fördern kann ein solches länderübergreifendes Projekt vor allem der Bund – und der hat nun seine Förderung kurzfristig eingestellt. Gleichzeitig ist Nachhaltigkeit auch beim BMBF immer noch ein großes Thema – jedenfalls scheint es so, wenn man sich die Verlautbarungen ansieht, die es dazu gibt. Ist das nachhaltig? Sicher nicht. Es ist unverständlich und lässt Zweifel aufkommen, wie ernst man es mit der Bildung für nachhaltige Entwicklung meint.

Mit Sicherheit gibt es, wie so oft in diesen Fällen, irgendeinen formalen, verwaltungstechnischen Grund. Es ist meine eigene Erfahrung und Beobachtung, dass formale Gründe inzwischen zunehmend gerne und viel herangezogen werden mit der Folge, dass man inhaltliche Gründe gar nicht mehr erwägen muss (sei es bei Berufungen, sei es bei Forschungsförderungen, sei es bei anderen hochschulischen Ideen). Es mag ja sein, dass es Kontexte gibt, in denen dies nicht nur legitim, sondern auch ratsam ist. Beim aktuellen Beispiel mit der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit fällt es mir doch schon sehr schwer, einen solchen Kontext zu erkennen. Schade … um die Nachhaltigkeit.