Was ist eine wissenschaftliche Publikation wert? Welchen Stellenwert dürfen darin die Praxis und praktische Versuche sowie die Erfahrung von Wissenschaftlern haben? Fragen dieser Art sind nicht neu. Ganz konkret werden sich all diejenigen diese Frage allerdings häufiger stellen, die versuchen, mit ihrer Wissenschaft auch einen Beitrag zur Veränderung der Bildungspraxis (falls man sich zu den Bildungswissenschaftlern zählt) zu leisten. Dabei spielen speziell die Rückmeldungen der Peers eine gewichtige Rolle, wenn es darum geht, sich nicht nur eine eigene Position zu erarbeiten, sondern auch diverse Selektionsprozesse zu bestehen. Die Erfahrungen, die man dabei machen kann, sind vielfältig. Ich kann dazu drei aktuelle Beispiele liefern.
Beispiel 1: ein Text zum Thema „Writer´s Workshops in der Doktorandenausbildung“, der sowohl die Konzeption als auch die mittels einer Evaluation erhobenen Erfahrungen der Beteiligten dokumentiert. Ich stelle diesen Text hier online zur Verfügung:
Artikel_Writers_Workshops_final
Wir reichen den Text bei einer Zeitschrift ein, dessen Profilbeschreibung aus unserer Sicht an sich thematisch passen müsste. Wir kommen allerdings nicht einmal ins Review-Verfahren – und zwar mit folgender Begründung:
„Grund für die Desk Rejection ist, dass das Manuskript von seiner Ausrichtung und empirischen Substanz nicht in die (Name der Zeitschrift) passt und im Reviewverfahren aller Voraussicht nach kaum Chancen hat. Die durchgeführte Fallstudie ist keine Forschungsarbeit im engeren Sinne, sondern stellt eine Begleitung einer Realisierung des Konzepts dar, dessen Ergebnisse keinen weiterführenden Erkenntnisgewinn liefern. Ich begrüße es, wenn Universitäten sich bemühen, die Doktorandenausbildung mit Workshops zu verbessern. Aber diese didaktischen Bemühungen an sich sind noch keine wissenschaftliche Publikation wert.“
Ich halte fest: Fallstudien sind keine Forschung. Die im Text beschriebenen Ergebnisse liefern keinen Erkenntnisgewinn. Didaktische Versuche sind es nicht wert, publiziert zu werden.
Beispiel 2: ein Text zum Thema Studierendenorientierung, in dem die verschiedenen Facetten des Begriffs kritisch daraufhin analysiert werden, inwiefern sie in der Praxis als solche wahrgenommen werden und welche Folgen sie im Falle defizitärer Wahrnehmung haben können. Wir erhalten ein sehr positives Gutachten (Annahme ohne Änderung) und ein klar negatives Gutachten (Ablehnung). Die Herausgeber entscheiden sich dennoch für eine Veröffentlichung, auf die ich hiermit verweise (siehe hier).
Die Gründe für die Ablehnung sind allerdings sehr interessant und lauten wie folgt (die bloß inhaltlich referierenden Anteile sowie Wiederholungen von Kritikpunkten lasse ich heraus).
„… Der Beitrag changiert zwischen persönlicher Erfahrung aus Studierendenperspektive … und dem Versuch, die einzelnen Zugänge wissenschaftlich (mit einer Reihe von bibliographischen Hinweisen) zu belegen, wobei dies mitunter einen sehr willkürlichen Eindruck erweckt und in der Argumentation zwar sehr bemüht, aber nicht immer kohärent und nachvollziehbar ist. So sind die einzelnen Zugänge (z.B. „Studierende als Kunden“) kurz angerissen und umschrieben, aus meiner Sicht nicht umfassend erörtert. Dies betrifft die folgenden Kategorien in gleichem Maße. Die Schlussfolgerungen aus der versuchten Kategorisierung … sind sehr daran ausgerichtet, Widersprüche zu argumentieren, die meines Erachtens, real so nicht existieren, zumal eine Bedeutungsvielfalt je nach Perspektive und Kontext durchaus legitim ist. … Der vorgeschlagene Ausweg, den Begriff `Studierendenorientierung´ mit ´Bildungsorientierung´ zu substituieren bringt meines Erachtens keine Klarheit in die Debatte. Wie oben bereits erwähnt basiert der Beitrag auf persönlicher Erfahrung, die in einem wissenschaftlichen Kontext reflektiert wurde. … Die Ansätze sind legitim und auch interessant, die Ausführungen fallen oft zu knapp oder einseitig aus. In dem Fall wäre es vielleicht besser gewesen, es bei einem persönlich gehaltenen Erfahrungsbericht zu belassen und nicht den Versuch einer wissenschaftlichen Abhandlung zu unternehmen.“
Ich halte fest: Persönliche Erfahrungen haben in wissenschaftlichen Texten nichts zu suchen. Begriffe zu reflektieren und mit praktischen Phänomenen in Verbindung zu setzen, sind allenfalls Erfahrungsberichte. Daraus wissenschaftliche Texte zu machen, sollte man unterlassen.
Beispiel 3: Die Einreichung eines Symposiums zu einem Kongress mit einem Motto, das exakt zu unserem Thema zu passen scheint. Unser Beitrag greift das Teilthema Bildungsforschung auf und möchte eine interdisziplinäre Diskussion zu einer entwicklungsorientierten Bildungsforschung leisten, die bislang kaum zur Kenntnis genommen wird, obschon es sowohl Vorläufer als auch aktuelle Vertreter in verschiedenen Disziplinen gibt. Hier der Abstract:
Abstract_Entwicklungsforschung_2011
Die Einreichung wird abgelehnt. Leider erhalten wir keine explizite Begründung für die Ablehnung, sodass meine vorläufigen Folgerungen rein spekulativer Natur sind (es können also völlig andere Gründe ausschlaggebend gewesen sein). Wir bekommen nur einen Hinweis auf die angelegten Kriterien, was dann wohl bedeutet (bzw. bedeuten könnte), dass diese nicht erfüllt waren. So heißt es:
„Für die Auswahlentscheidungen des Programmkomitees waren insbesondere folgende Aspekte ausschlaggebend: 1. das Ausmaß an inhaltlicher Konsistenz, 2. die Erkennbarkeit eines Theorie-, Forschungs- oder Methodenbezugs, 3. die Verknüpfung des Themas mit dem wissenschaftlichen Diskurs und die personelle beziehungsweise institutionelle Vernetzung, 4. die Struktur des Angebots, Erkennbarkeit und Umsetzbarkeit von Ablauf/Organisation des Angebotes, 5. bei den Symposien zudem der deutliche Bezug zum Rahmenthema des Kongresses.“
Ich halte fest: Da das Rahmenthema auf jeden Fall berücksichtigt wurde und das Vorhaben jedenfalls nicht unrealistisch ist, muss entweder unser Vorschlag einer entwicklungsorientierten Bildungsforschung inkonsistent sein oder es wird auch hier unterstellt, dass es sich dabei nicht um Forschung handelt, was dann zugleich bedeuten könnte, dass dieser weit entfernt vom wissenschaftlichen Diskurs ist.
Was schließe ich daraus? Ich könnte jetzt das Fazit ziehen, dass ich mich mit dem, was ich tue, vergleichsweise häufig im außerwissenschaftlichen Raum bewege (dazu passen auch diverse andere Gutachten; siehe z.B. hier). Möglich wäre aber auch, dass es vielfältige Bestrebungen gibt, eine wissenschaftliche Monokultur zu verteidigen oder herzustellen (das kommt jetzt darauf an, von welcher Warte aus man das betrachtet). Vielleicht ist es aber auch nur Zufall gewesen, dass diese drei Ablehnungen innerhalb von drei Wochen hereinflatterten … Um nicht falsch verstanden zu werden: Ablehnungen gehören im Wissenschaftsbetrieb zum Alltag. Sind die Gründe gut expliziert, kann man häufig daraus lernen – es kann der SACHE dienlich sein. Es kann allerdings nicht schaden, sich genau anzuschauen, WAS abgelehnt wird und mit welchen Begründungen.
11. September 2011 um 10:31
Wer nicht empirische Bildungsforschung im reinen Sinne betreibt (Experimente, Kompetenzmessdingsbums, …), arbeitet nicht wissenschaftlich. Wie kann man „Wissenschaftlern“, die so denken, deutlich machen, dass SIE ein verengtes, falsches, gefährliches Bild von Wissenschaft haben und nicht wir?
11. September 2011 um 12:22
Sehr interessanter Beitrag, der meine eigenen Probleme mit dem Thema widerspiegelt. Als Doktorand bin ich mir oft unsicher, was eigentlich Wissenschaftlich ist.
Ich frage mich, ob die Reviewer selbst unsicher sind, was Wissenschaft ist und daher versuchen ein möglichst hartes Kriterium zu finden. Eines, was man messen kann. Denn nur daran kann man entscheiden, ob es richtig oder falsch ist.
Es geht mE bei Wissenschaft aber nicht um richtig oder falsch, sondern um die Weiterentwicklung von Gedanken und damit Schaffen von Wissen. In der Hochschuldidaktik sollte man doch erstmal theoretisch und mit eigenen Erfahrungen versehen reflektieren, was nicht gut läuft und was verbessert werden sollte. Gerade hier haben wir die Möglichkeit, aus unseren eigenen Erfahrungen zu schöpfen, noch mehr als in der Schuldidaktik. Das sind doch wertvolle Erfahrungen, die entsprechend reflektiert und mit bisheriger Forschung verknüpft, das Thema weiterbringen, oder nicht?
Vielleicht sehe ich das aber auch falsch und Reflektieren von eigenen Erfahrungen in Verknüpfung mit den bisherigen Erkenntnissen ist keine Wissenschaft.
Dennoch bleibt mir eine weitere Frage: Was ist davon eine Veröffentlichung wert? Wann habe ich soviel, dass es das Thema weiterbringt?
11. September 2011 um 12:55
Monokultur ist eine gute Umschreibung, ich denke bei den Verlagen geht es teilweise weniger um Wissenschaft, als um a) Politik, b) eigenen Machterhalt und c) wirtschaftliche Interessen. Harte Worte, ohne wirklich eigene Erfahrungen auf dem Gebiet zu haben, aber der Unmut wächst und wächst in mir…
11. September 2011 um 23:34
Ich frage mich: Weshalb sollte das Reflektieren eigener Erfahrungen keine Wissenschaft sein? Das führt nicht zu allgemeingültigen Aussagen, okay. Na und? Aber vielleicht zu Hypothesen, die dann anschließend die ach so strengen Wissenschaftler experimentell überprüfen können… da sollten doch alle dankbar für sein! 🙂
12. September 2011 um 09:13
An meiner Hochschule (eine „high-ranking“ TU) gibt es in der Elektrotechnik ein Projekt, in dem „intelligente“ Snowboards entwickelt werden: Es geht darum, Sensoren in die Stiefel oder Bindung zu implementieren, die erkennen, wenn man das Gewicht falsch verteilt hat, und dann mittels Vibratoren am Unterbein ein Signal senden können, so dass der/die Fahrer/in schnell die Haltung korrigieren kann.
Als oft mit ähnlichen Kritiken, wie in diesem Beitrag, geplagter „Angewandter Sozialwissenschaftler“ frage ich mich hier auch: Ist das Wissenschaft? Keine Frage, als Snowboardfahrer finde ich das ne tolle Sache! Und ich gönne den Doktoranden in dem Projekt ihren Spaß!
Aber mir scheint es irgendwie unfair, wenn in den Ingenieurwissenschaften offenbar ganz andere Maßstäbe für „Wissenschaftlichkeit“ gelten als in den Sozialwissenschaften. Denn solche Snowboards zu entwickeln ist doch nichts anderes als Aktionsforschung, oder? Wieso ist es für uns Sozialwissenschaftler so verpönt, etwas „praktisches“ zu kreieren und über diesen Entwicklungsprozess dann eine wissenschaftliche Arbeit zu schreiben? Wir sollten uns vielleicht einfach die Ingenieure als Vorbild nehmen. Einschliesslich des Spaßes an der Sache!
12. September 2011 um 09:35
Ich kann das ablehnende Urteil nicht nachvollziehen, habe den Text zum Writer’s Workshop allerdings nur überflogen. Vor dem Hintergrund meiner ersten Delfi-/GMW-Erfahrung der vergangenen Woche freilich muss ich sagen, dass die Bewertungsmaßstäbe für die Annahme eines Papers gerne strenger sein dürften. Was da teilweise gemessen und geschlussfolgert wurde, spottet jeder halbwegs wissenschaftlichen Methodik und führt letzten Endes eher dazu, dass, um noch eine Publikation nachweisen zu können, Meinungen in die Welt gesetzt statt Erkenntnisse gefördert werden.
12. September 2011 um 10:12
Meinen Vorednern folgend, möchte auch ich anmerken, dass ich die Erfahrung mache, das das Herabblicken der empirischen Bildungsforschung (im konservativen Sinne) auf andersgeartete Forschungsansätze in meinen Augen ein großes Problem darstellt. Vor allem da es sich bei den Bildungswissenschaften im Gegensatz zu beispielsweise traditionellen naturwissenschaftlichen Feldern – um hochkomplexe Forschungsgebiete handelt, die eben nicht nur kausal sondern auch sozial und anderweitig determiniert sind.Und gerade hier ist ein weiterer Blick und ein weites Spektrum an Forschungsmethoden unbedingt erforderlich…
Leider gewinne auch ich den Eindruck, das kreative und innovative Forschungsansätze eher gescholten und geschlagen anstatt gelobt und gefördert werden. Die Angst sich öffentlich bekennend hinter „Neues“ (vielleicht scheiterndes) zu stellen und den eigenen Ruf zu riskieren mag ein Grund dafür sein…
12. September 2011 um 11:14
Ich frage mich schon lange was wissenschaftlich ist und was man bei Bildung noch erforschen könnte. Immerhin gibt es die Lehre schon seit hunderten von Jahren und viel ändert sich da nicht:-)
Bei mir hat sich inzwischen schon das Gegenteil ereignet, denn ich gehe lieber auf nichtwissenschaftliche Tagungen, wie die re:publica oder den Chaos Computer Congress, wo ich wirkliche Neuigkeiten erfahre und coole Leute treffe, die auch was zu sagen haben. Die GMW, wie auch die Learntec oder die Online Educa sind inzwischen sehr langweilig geworden, egal ob da ein Peer Review stattfindet oder nicht.
Gruss aus dem Norden
Andreas
13. September 2011 um 17:27
Die Frage inwieweit Erfahrungen als wissenschaftlich angesehen werden dürfen, frage ich mich auch regelmäßig. Die Erfahrungen in der Bildungspraxis sind für mich auch eine Grundlage, um auf ihrer Basis weitere Entscheidungen zu treffen: Welche Anpassungen an der praktischen Durchführung sind notwendig, was funktioniert, was nicht, etc. Aber wie belegt man Erfahrungen wissenschaftlich? Wissenschaft heißt doch, dass man Forschungsergebnisse für jeden nachvollziehbar darlegt. Aber bei Erfahrungen kann man doch im Prinzip auch — bewusst oder unbewusst — ‚kreativ‘ sein. Und ab wann würde man als ‚erfahren‘ zählen? Wie weist man Erfahrung nach? Macht man das an Dienstjahren fest? An der Anzahl gelesener Fachartikel? …
Können Erfahrungen also nur ein Ausgangspunkt sein? Von dem man diese dann wissenschaftlich überprüfen muss? Aber auf der anderen Seite denke ich, dass man in vielen Bereichen einfach gar nicht von der Stelle kommt, wenn man versuchen möchte jeden kleinen Schritt empirisch nachzuweisen. Manche Dinge würde nie jemand anfassen, wenn man nicht vorher anhand von Erfahrungen (?) die Erfolgsaussichten ausgelotet hat. Aber — und damit wären wir wieder bei der Ausgangsfrage — ist dass dann wissenschaftlich?
14. September 2011 um 07:41
Erst einmal vielen Dank für die Kommentare! Sie zeigen ja sehr deutlich, dass – was wenig verwunderlich ist – die Frage nach der „Wissenschaftlichkeit“ eine ist, die einen oft bewegt, sofern man sich nicht in einer geschlossenen Glaubensgemeinschaft befindet, in der diese Frage nicht mehr gestellt, sondern nur festgestellt wird, ob der Glaube auch ordentlich gelebt wird.
Ich denke, es gibt – und das zeigen auch viele der Kommentare – durchaus so etwas wie einen „Konsenskern“, welche Eigenschaften zu jeder Wissenschaft gehören sollten: (a) Transparenz und Überprüfbarkeit (es darf nicht im Dunkeln bleiben, was man tut), (b) Genauigkeit und Systematik (was man tut, muss einer transparent zu machenden Logik und darf nicht „irgendwie“ erfolgen), (c) Begründung und Nachvollziehbarkeit (man braucht verständliche, rational nachvollziehbare Gründe für das, was man tut – es reicht eben nicht ein „Glaubensbekenntnis“). Ein Kriterium, das man im Zuge der „Vernaturwissenschaftlichung“ gerne zu vergessen scheint, ist die Passung zum Gegenstand: Natur, Kultur, Technik, „Geist und Seele“ (wenn ich so mal die Psyche des Menschen jenseits seiner Gehirnströme etwas altertümlich bezeichnen darf) sind nun mal sehr verschiedene Gegenstände, sodass ein universaler Methodenkanon rein logisch nicht funktionieren kann. Der Knackpunkt liegt also in der Ausdifferenzierung wissenschaftlicher Standards (auch in der Ausdifferenzierung dessen, was man als Empirie versteht) und es erscheint angesichts z.B. von Veränderungen in der Verknüpfung von Kultur und Technik (um nur ein Beispiel zu nennen) eher unwahrscheinlich, dass solchermaßen ausdifferenzierte Standards in Stein gemeißelt sind. Oder anders formuliert: Man braucht einen beständigen Diskurs um wissenschaftliche Standards – genau aber der findet aus meiner Sicht in der Bildungswissenschaft kaum und wenn dann nur am Rande jenseits des Mainstreams der internationalen Fachzeitschriften und Förderpolitik statt. Und DAS ist unser Problem.
Gabi
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22. Februar 2012 um 00:51
„Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.“ Dieses Sprichwort gilt auch für Wissenschaftler und Reviewer. Wissenschaftler sind schließlich nur Menschen und somit fehlbar. Vielleicht bedenkt der/die eine von ihnen einmal Folgendes: In der Biologie wie in der Wissenschaft ist eine Monokultur eher gefährlich als förderlich. Wenn es der deutschen Bildungsforschung nicht gelingt, sich als Mischkultur zu etablieren (z.B. Experimental-, Entwicklungs-, und Evaluationsforschung) wird sie irgendwann an sich selbst zu Grunde gehen. Ich gehe davon aus, dass deutsche Bildungsforscher hin und wieder einen Blick ins Ausland werfen, und sehen, dass Methodenvielfalt und Interdisziplinarität nicht das Aus sondern die Voraussetzung für Fortschritt sind…zumindest für den inhaltlichen nicht notwendigerweise für den karrieretechnischen Fortschritt. Schreiten wir also voran, indem wir (bestehende) Forderungen an eine Monokultur aussprechen, die sie alleine gar nicht bewältigen kann.
GC
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