Die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGFE) ist eine sehr große Gesellschaft – trotzdem veranstaltet sie ihren Kongress nur alle zwei Jahre, was vielleicht auch ein Modell für kleine Gesellschaften sein könnte! Vor zwei Jahren durfte ich auf dem DGFE-Kongress in Osnabrück einen Vortrag zur interdisziplinären Vermittlungswissenschaft halten (siehe hier). Nun bin ich wieder da – diesmal in Berlin und das ganze drei Tage! Das liegt daran, dass ich zum einen am Mittwoch zusammen mit Dieter Euler eine Arbeitsgruppe zu Design-based Research haben werde und gestern im Symposium Hochschuldidaktik als Diskutant mitwirken durfte. Das war unter anderem endlich mal eine schöne Gelegenheit, Ludwig Huber persönlich kennenzulernen – den Wissenschaftler, an dem man nicht vorbeikommt, wenn es um das forschende Lernen geht!
Ich hatte ihn für die Doppelfestschrift für Peter Baumgartner und Rolf Schulmeister zumindest mal via Telefoninterview gesprochen – neben einigen E-Mails im Zusammenhang mit einem Buchbeitrag. Eingeladen zum Symposium Hochschuldidaktik hatten Karin Reiber und Johannes Wildt. Diskutiert wurde die Hochschuldidaktik unter der Frage, ob und inwieweit sie Gegenstand der Erziehungswissenschaft sein kann oder soll. Vor diesem Hintergrund wurden die verschiedenen Stationen, Positionen und Perspektiven der Hochschuldidaktik von Dorothee Meister, Johannes Wildt, Ludwig Huber, Bernhard Schmidt-Hertha und Diana Urban erörtert.
Ich fand den Nachmittag sehr interessant und letztlich drehte sich die Kernfrage dann auch vor allem darum, warum es die Hochschuldidaktik in der Erziehungswissenschaft bislang nicht geschafft hat, sich so zu etablieren wie es anderen Teildisziplinen gelungen ist. Mehrfach wurde auch auf den interdisziplinären Charakter der Hochschuldidaktik verwiesen. Ludwig Huber erinnerte unter anderem an von Hentig und seine Wissenschaftsdidaktik – ein Ansatz, bei dem ich ehrlich gesagt auch nicht verstehen kann, warum er kaum Resonanz erzeugt hat.
Meine Aufgabe war es, den Beitrag von Bernhard Schmidt-Hertha zusammenzufassen und zu kommentieren. Ich stelle meine Vorbereitungen gerne online, muss aber dazu sagen, dass ich davon natürlich auch abgewichen bin, damit ich die aktuellen Aspekte aus dem Symposium integrieren konnte.