Das Thema beschäftigt mich schon lange (siehe z.B. hier): Design-based Research (DBR) oder entwicklungsorientierte Bildungsforschung. Entsprechend groß war die Freude als bereits letztes Jahr die Nachricht kam, dass wir am diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGFE) mit diesem Thema drei Stunden füllen dürfen: Wir wollten ein Symposium, bekamen aber eine Arbeitsgruppe, wobei mir vom Umfang und vom Ablauf her die Unterschiede ehrlich gesagt nicht klar sind. Ich hatte das Konzept mit Dieter Euler eingereicht und gestern haben wir die “Arbeitsgruppe“ abgehalten: so ziemlich am Ende der Tagung mit der Befürchtung, dass nur wenige Interessierte kommen würden – aber es waren überraschend viele da, was ich als hohes Interesse am Thema werte.
Neben einer Einführung in das Thema, die Dieter Euler übernommen hat, hatten wir drei Vorträge von Peter Sloane, Taiga Brahm und Isa Jahnke: Unserer Einladung, Fragen zu stellen und zu diskutieren, sind die Zuhörer engagiert nachgekommen und ich bin froh, dass wir dafür auch etwas mehr Zeit als oft üblich eingeplant hatten. Die Fragen und Diskussionsbeiträge drehten sich unter anderem um die Abgrenzung von DBR zu anderen Forschungsansätzen (vor allem zu qualitativen Verfahren, aber auch zu Action Research bzw. Handlungsforschung), um das Verhältnis von Gestaltungsprinzipien (also mögliche Ergebnisse von DBR) zu Theorien, um den Unterschied zwischen DBR und Research-based Design, um das Spannungsverhältnis verschiedener Wissenschaftsauffassungen (deren Rolle man unterschiedlich einschätzen kann), um verschiedene Auffassungen von Relevanz und Erfolg etc.
Es fragt sich ja immer, was von Tagungen und Kongressen und den dortigen Vorträgen und Diskussionen am Ende bleibt. Ich habe aus der Arbeitsgruppe auf jeden Fall ein paar wichtige Denkanstöße mitgenommen, die mir auch auf einer übergeordneten Ebene wieder zeigen, dass es sich trotz der chronischen Zeitnot lohnt, den Austausch zu suchen und die vielen verschiedenen Perspektiven, die es speziell zu methodologischen und methodischen Fragen gibt, wahrzunehmen und zu durchdenken. Die drei Vorträge waren recht unterschiedlich und haben aus meiner Sicht gut dazu beigetragen, das vielschichtige Bild von DBR auch rüberzubringen. Danke an alle fürs Mitmachen, Mitdiskutieren und Mitdenken.