Gabi Reinmann

Hochschuldidaktik

Noch nicht so recht angekommen

Ja, ich weiß, es ist komisch. Was meine inhaltliche Arbeit an der Zeppelin Universität (ZU) betrifft, halte ich mich seit Monaten bedeckt. Das mag vielleicht daran liegen, dass ich hochschuldidaktisch an der ZU noch nicht so recht angekommen bin. Damit will ich sagen: Lehrende und Studierende an der ZU haben mich sehr wahrscheinlich in dieser mir ja besonders wichtigen Rolle noch nicht sonderlich wahrgenommen. Und das konnten sie bisher auch kaum, weil ich wohl vor allem da sichtbar werde, wo die Meso- und Makroebene der Hochschuldidaktik tangiert ist: nämlich z.B. in der Programmgestaltung, speziell in der Mastergestaltung (aber auf einer sehr formalen Ebene), in der Diskussion zu Prüfungsfragen (wiederum vor allem auf einer formalen Ebene), in einem nach außen kaum sichtbaren „(People) Management“, in Vorarbeiten für eine Deputatsrichtlinie der Geschäftsführung (wobei ich aus diesen Vorarbeiten eigentlich auch mal einen zusammenhängenden Text machen könnte) etc. (das sind jetzt nur ein paar Beispiele). Wofür ich als Wissenschaftlerin stehe, dürfte (mit Ausnahme der Antrittsvorlesung) wohl noch etwas im Dunkeln liegen.

Seit langem geplant (und bei meinem Beginn an der ZU auch vereinbart) ist allerdings neben dem Amt im Präsidium und dem Lehrstuhl für Hochschuldidaktik auch eine kleine hochschuldidaktische Forschungs- und Entwicklungseinheit. Wir haben dieser den Namen „Higher Educational Design Research Center“ (kurz: HEDeR) gegeben. Und so, wie man sich manchmal kneifen muss, um zu prüfen, ob man wach ist, haben wir uns im März gedacht: Wir müssen einfach mal ein paar kleine Veranstaltungen initiieren, mit denen das HEDeR quasi emergent entsteht. Wir, das sind vor allem Sandra (Hofhues) und ich, unter anderem unterstützt durch Grit Würmseer (persönliche Referentin des Präsidenten), der aktuell noch amtierenden Studentischen Vizepräsidentin und letztlich auch durch meine wissenschaftlichen Mitarbeiter (aus Drittmitteln) und Mitarbeiter aus unserem „Third Space“, die vor allem sehr interessierte und aktive Teilnehmer/innen unserer nunmehr drei Workshops waren.

Nun hat sich Sandra (Gott sei Dank!) ein Herz gefasst, und hier über diese ersten kleinen Workshops berichtet. Thematisch hatten wir uns drei Felder vorgenommen, zu denen es an der ZU auch entsprechende Aktivtäten gibt: (a) Mediengestützte Lehr-Lernszenarien (okay, hier ist die ZU noch etwas zurückhaltend), (b) forschungsorientierte Lehre (hier ist die ZU dafür besonders stark) und (c) kreative Prüfungen (die an der ZU, wie woanders auch, eine große Herausforderung sind). Da musste ich jetzt natürlich nachziehen 😉 und endlich auch mal von unserem noch aufzubauenden HEDeR berichten. Wir sind zuversichtlich, mit einem größeren Forschungsprojekt zur forschungsorientierten Lehre ab 2015 die theoretische und empirische Seite des HEDeR zu beleben. Praktisch ist auch einiges im Fluss: So mehren sich in den letzten Wochen etwa interessante didaktische Beratungsgespräche, in denen ich selber immer dazulerne und vor allem neue Perspektiven erkenne.

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