Viele haben heute in ihren Blogs bereits auf iTunes U hingewiesen (z.B. Helge) – aus gutem Grund, denn nun sind auch deutsche Universitäten mit Audio-Mitschnitten von Vorlesungen, Podcasts u.a. online. Ich finde es in jedem Fall sehr schlau, bestehende, gut funktionierende Systeme (wie iTunes) zu nutzen, und für die Bildung kann es grundsätzlich nur gut sein, wenn wir auf diesem Wege viele „Open Educational Resources“ (siehe z.B. die letzte GMW-Jahrestagung) erhalten.
Wer aber mal in die eine oder andere Vorlesung reinhört (z.B. aus dem LMU-Angeboten, die zu unserem Fach passen, etwa hier unter Psychologie und Pädagogik), kann schon mal ins Gähnen verfallen (bei meiner Vorlesung sehen die Studierenden in der Regel auch nicht sonderlich wach aus – von Ausnahmen einmal abgesehen – das wäre als Audio-Angebot sicher nicht besser). Es ist ja schon anstrengend genug, wenn man im Hörsaal ist – aber 90 Minuten ohne visuelle Unterstützung zuhören – ich weiß nicht so recht. Da müsste man die Vorlesungen schon aufbereiten zu maximal 30-minütigen ausgefeilten Reden, die man auch mit Gewinn anhören kann. Dazu braucht man dann aber ein ausgearbeitetes Manuskript, und wenn man das ohne visuelle Unterstützung gut machen will, dann dauert das (also dann muss die Argumentation wirklich passen) – das kann man nicht leisten mit dem Stoff einer ganzen Vorlesung. Da sind denn doch z.B. besprochene Folien noch besser, wie sie Michael Kerres anbietet (hier der dazugehörige Blogbeitrag).
Ich denke, da haben wir noch ein weites Forschungs- und Entwicklungsfeld vor uns, wobei ich nicht nur die Frage der Effekte auf das Lernen, sondern auch die Herausforderung wichtig finde, wie man das als Lehrender einigermaßen effizient hinbekommt. Mit Aufkommen des Blended Learning (was ja nun schon eine Weile her ist), habe ich zwei Vorlesungen eingestampft, stattdessen Studientexte geschrieben, die ich den Studierenden online zugänglich mache und auf verschiedene Art und Weise bearbeiten lasse. Aber Zuhören ist natürlich überhaupt nicht generell schlecht – im Gegenteil. Nur ist es alles andere als leicht, Menschen zum Zuhören zu bringen. Immerhin: Die jetzt gestarteten ersten deutschen Angebote liefern dazu ja nun einen guten Anlass (zur Forschung und zu neuen Ideen).
14. Januar 2009 um 09:31
Derzeit befinden sich tatsächlich einige Vorlesungsmitschnitte in dem iTunes U. Ob ich mir das nun grade zwei Stunden lang angucken würde, weiß ich auch nicht, vermutlich eher nicht – wegen gähnender Langweile und fehlenden Folien. Stanford liefert immerhin die Folien mit aus.
Ohne ein langfristiges Engagement, bei dem auch im idealen (Podcast-)Format – maximal 20 Minuten Audio – Material angeboten und stets aktualisiert wird, ist das vermutlich zur Eintagsfliege verdammt.
Aber das muss man ja erstmal abwarten. Wie hieß eigentlich nochmal dieses studentische Portal aus Bayern, bei dem auf einer der vorletzten oder vorvorletzten GMW-Tagungen ein Vertreter da war? Dort haben ja die Studierenden VL aufgezeichnet und ins Netzgestellt. Kann mich aber grade nicht an den Namen/Webseite erinnern.
14. Januar 2009 um 09:48
Du meinst vielleicht Tom Sporer und Knowledge Bay, das es aber in der Form nicht mehr gibt, auf dem Sektor eine Puonierarbeit war, aber noch nicht die nötigen Rahmenbedingungen hatte – wie das halt so ist. Aber Tom, den gibts noch 😉 http://www.imb-uni-augsburg.de/thomas-sporer
14. Januar 2009 um 11:14
Hallo Frau Reinmann,
ich stimme ihnen ganz bei, dass neue Medien auch neue Ansätze benötigen und wir sind gerade erst am Anfang der Reise…an meiner Institution(www.ie.edu/multimedia , spanische Business School)machen wir seit einem guten Jahr erste Erfahrungen mit dem Thema Podcasts. Dies wird auch dementsprechend kurz summativ evaluiert und die ersten Feedbacks der Studenten sind recht vielversprechend.Unser Angebot ist im Moment in Itunes noch etwas unstrukturiert (wir arbeiten daran auch in Itunes U zu publizieren, was in Spanien noch nicht funktioniert)
Hier der Link: zu Itunes
http://itunes.apple.com/WebObjects/MZStore.woa/wa/viewPodcast?id=277271223
By the way: Vielen Dank für den interesanten Blog…
14. Januar 2009 um 12:13
Genau, Knowledge Bay! Genau das meinte ich! Das fand ich eine super Idee und die Inhalte waren wirklich gut. Das das Projekt eingestellt wurde ist ja mal wieder extrem Schade.
14. Januar 2009 um 13:19
Vielleicht gelingt es doch, das Angebot an der Uni Augsburg zu verstetigen, hier mehr Infos: http://websquare.imb-uni-augsburg.de/2008-01/5
Viele Grüße,
Sandra
15. Januar 2009 um 09:06
Hallo Herr Spangler,
das war auch keine Generalkritik, sondern eher „lautes Denken“. Ich bzw. wir sind da auch immer am Suchen und Ausprobieren, was die Lehre verbessern kann und mit eigenen Vorstößen sind wir durchsaus nicht immer so zufrieden ;-). Man kann es aber nur durch Ausprobieren besser machen, darum finde ich es eine gute Sache, es mit iTunes U zu versuchen – und Pioniere zahlen immer einen Preis.
Danke für den Link-Hinweis!
Gabi
15. Januar 2009 um 10:38
Der Grundgedanke ist ja nicht schlecht. Problem ist halt, dass hier vieles (wenn nicht das meiste) quick & dirty reingestellt wurde (wörtliches Zitat aus einer Vorlesung, die ich mir als Test zugemutet habe: „Willkommen an der Exzellenzuniversität“ Da kein Bild des Dozenten zu sehen war, kann ich das nicht mal als Ironie klassifizieren). Für mich machts nur Sinn mit Folien oder textuellem Begleitmaterial und dann ist es eben immer mit Produktionsaufwand verbunden. Eigentlich bewundernswert, was Studierende bereit sind zu erdulden, wenns um Nacharbeiten pder Prüfungsvorbereitung geht 😉
Auch nachdenklich muss machen, dass es so viele Anstrengungen gibt, eine Veranstaltungsform, die wir doch eigentlich nicht als die optimale Vermittlungsform einstufen, zu digitalisieren und damit noch zu perpetuieren und zu multiplizieren.
15. Januar 2009 um 10:47
Der Vorteil des Konzepts von Knowledgebay, das in Augsburg weitergeführt wird, ist eben die Tatsache, dass man sich die Mitschnitte nicht am Stück anschauen muss, sondern gezielt Teile ansteuern kann. Der Preis dafür ist ein relativ hoher Programmieraufwand für die Implementierung ins lokale LMS. Work in Progress…
Eine Aufbereitung im Sinne von Verkürzung ist einerseits personalintensiv und andererseits immer eine inhaltliche Verkümmerung. Man weiß schließlich nicht, ob die angehenden Nutzer eventuell doch genau jene Passage nicht verstanden haben, die man gerade wegkürzt. Oder doch die Infos zur Klausur? Oder einfach im anderen Teil des Hörsaals die Frage des anderen Studierenden nicht hörbar ist? Usw.
15. Januar 2009 um 17:03
Hallo zusammen,
danke für die vielen Kommentare!
@Joachim: Genau – einfach Vorlesungen aufnehmen und ins Netz stellen, das finde ich auch nicht nicht sonderlich intelligent! Ich denke gerade darüber nach, wie man das Zuhören eben leichter und effektiver machen kann, denn Zuhören ist schon auch wichtig – viele können das nicht mehr. Und da kommt iTunes gerade recht, finde ich. Es kommt jetzt darauf an, was man damit macht. Super finde ich es, weil man nicht mehr an irgendwelchen Systemen der Uni kleben muss. Ich finde eine solche Form der Unabhängigkeit immer ganz gut 🙂
@Joe: „Work in progress“ – das ist halt auch das Problem, das Studierende oft nicht verstehen können; wenn dann Dinge nicht gleich so funktionieren wie eben am MP3-Player bzw. iPod, dann werden sie unattraktiv. Von daher finde ich diese Entwicklungen, die uns ohnehin wohl beständig überholen werden, NEBEN unseren Bemühungen bemerkenswert.
Gabi
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18. Januar 2009 um 15:14
Ich finde, dass ein Podcast Vorteile bietet, die das bloße Mitschneiden von Vorlesungen lange nicht ausnutzt. Von daher vergibt man eine Menge Chancen dieses Mediums, wenn man einfach nur langweilige Videomitschnitte – die ja oft auch über das ideale Zeitformat von ca. 15 bis 20 Minuten hinaus geht – als Podcast vermarktet.
Zielpublikum von Podcasts ist ja in der Regel der mobile Nutzer, der das Material mitnimmt wohin er geht und anschaut dort wo er gerade Zeit dafür findet.
Aus meiner Sicht versagt Apple’s iTunes U vollständig aus der „Perspektive 2.0“, denn an den Materialien die iTunes U bereitstellt ist keine Kommunikation z.B. per Kommentar möglich. Auch gibt es keine Verlinkung zu externen Quellen. So gesehen ist iTunes U der klassische „walled garden“.
Aus diesem Grund räume ich Initiativen wie Knowledge Bay echte Chancen ein sich neben iTunes U nachhaltig etablieren zu können. Entscheidender aber als all dies ist aus meiner Sicht jedoch, dass die Führungen der jeweiligen Unis für jede Plattform und die Teilnahme daran mühsam überzeugt werden. Apple hat es da offenbar einfacher gehabt, als andere!
19. Januar 2009 um 08:08
Hallo Helge,
du hast mit deinen kritischen Hinweisen in punkto 2.0 natürlich völlig recht. Es fragt sich aber, wie viel 2.0 wir wo eigentlich brauchen, wo es wirklich sinnvoll ist, und wo man es sich auch sparen kann. iTunes ist praktisch, funktioniert gut und viele haben es in ihren Alltag eingebaut. Ein solches System dann zusätzlich als Verteiler für Lehrinhalte oder wissenschaftliche Informationen zu nutzen – ja, warum nicht? Man muss dann aber natürlich wissen, was man da macht – man verteilt Inhalte: nicht mehr und nicht weniger. Ich denke, es wird zunehmend auf eine Doppel- (oder „Tripel-„?) Strategie hinauslaufen, also darauf, unbetreute Inhalte freizügiger zur Verfügung zu stellen (ich denke, da kann sich bei iTunes z.B. noch einiges entwicklen) und bei der interaktiven und sozialen Auseinandersetzung mit diesen Inhalten (wenn es ums eigentliche Lernen geht) Methoden und dann auch Medien/Werkzeuge zu nutzen, die genau diese Prozesse unterstützen. Das wird man dann immer nur in überschaubaren Gruppen machen können. Dass es auch was Drittes gibt, wo sich Menschen sogar in großen Gruppen untereinander helfen, dabei auch Erfahrungen sammeln und Neues produzieren (wie in großen Wikis) – ja, das ist eben ein dritter Weg, aber ob man auch den zwingend in Bildungsinstitutionen haben MUSS, ist zumindest eine offene Frage.
Gabi
20. Januar 2009 um 18:40
Ich hab letzte Woche auf http://www.heise.de die damals über 100 Einträge zur Nachricht „iTunes U auch in Deutschland“ gelesen (http://www.heise.de/jobs/Vorlesungsmitschnitte-per-iTunes–/news/meldung/121596) und finde es haarsträubend, wie ideologisch an solch ein Angebot herangegangen wird – zum Teil zumindest.
Persönlich finde ich es eine dankbare Alternative, die den Studierenden dort begegnet, wo sie sich eh tummeln – bei einem großen Musikanbieter. Dass selbiger wenig 2.0-fähig ist, wertet unser universitätsinternes Angebot auf, dass hoffentlich endlich aus dem Alphastadium hinaus kommt. Dann können Studierende mit Videoankern an Textstellen springen und dort ihre Fragen an Dozenten, Tutoren oder Mitstudierende stellen. Da hiermit aber einige überfordert sein werden, verweise ich jene dann gerne an iTunes U, ohne technische Herausforderungen…
Apple ist an sich frei, Wege zu gehen, die anderen verbaut sind. Wir wiederum können Wege gehen, die finanziell nicht gewinnorientiert sind und mit einigem Aufwand jene Lösungen testen, von denen wir glauben, dass sie zum Lernerfolg führen.
Gegliederte Mitschnitte, verschlagwortete Mitschnitte und/oder Kommentare an Vorlesungen angeheftet – unser Angebot und die studentische Nachfrage kommen hoffentlich zum gegenseitigen Nutzen zusammen. Das Schema des Podcasts wird hier wiederum durchbrochen in eine Mischung aus statischem und dynamischem Medium, so dass Nutzer auch innerhalb mehrerer Mitschnitte ihren inhaltlichen Vorstellungen nachgehen können, ohne sich stundenlang „Langeweile“ am Stück „reinzuziehen“. Im Augenblick sehe ich keine Ressourcen, um eine Kurzversion als Podcast bereitstellen zu können – auch wenn ich dem Zeitargument von Helge zustimme.
23. Januar 2009 um 22:43
… spannende Diskussion. Ich denke, dass sich einige deutschsprachige Universitäten Gedanken darüber machen werden, iTunes U zu nutzen. Dabei sollte man bedenken, welche Folgen diese Entscheidung haben kann, denn die Ressourcen die dafür genutzt werden, können nicht in andere Projekte fliessen. Und die Entscheidung für iTunes U ist eventuell auch die strategische Entscheidung gegen andere (OER)Plattformen. Dies erstmal ohne jede Wertung.
Ich selbst habe mir einige Vorlesungen angehört und kann die Diskussion nur bedingt folgen. Klar ist es fraglich, ob ich mir 15 min „organisatorisches“ am Anfang anhören möchte, aber das kann doch jeder für sich selbst entscheiden – da bin ich auch für die Vielfalt.
Ich denke iTunes U ist mehr Öffentlichkeitsarbeit als ein ernsthaftes Lernangebot – wie man auch an der Aufmerksamkeit für das Thema sieht. Darin liegt das Potential und so sollte es auch diskutiert werden. Dies schliesst natürlich nicht aus, dass man auch kurze gute Podcasts macht. Doch vielleicht sollte man die Diskussion zum Wie und Wo auch trennen.
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26. Januar 2009 um 21:10
Ich beschäftige mich erst seit kurzem mit Podcast und bin von der Lebendigkeit der „Podcast-Szene“ schier begeistert. Und dass sich jetzt auch deutsche Universitäten an iTunes U beteiligen finde ich erst mal einen guten Einstieg, auch wenn vielleicht noch einiges verbessert werden kann.
Was ich mich frage: wie überzeugt sind denn die Hochschulleitungen bislang vom Podcast-Einsatz? Müssen hier engagierte Hochschul-Dozenten wieder gegen bürokratische Windmühlen kämpfen oder ist der positive Lern-Effekt inzwischen „unstrittig“? Wie groß ist denn die Akzeptanz an der Uni Augsburg?
27. Januar 2009 um 09:51
Tja, gute Frage, keine Ahnung, wie groß die Akzeptanz ist (also z.B. in der Unileitung). Aber wer als Dozent was online verfügbar machen will, der braucht im Prinzip die Unileitung nicht mehr (das ist gut :-)). Wenn es dagegen um das oben genannte „Marketing“ geht oder wenn man sich in einem Studiengang mit vielen anderen Dozenten mit seinen Angeboten koordinieren will, dann braucht man sehr wohl eine weitsichtige Unileitung, die in die zur rechten Zeit in die rechte Infrastruktur investiert. Viele Unileitungen aber haben aus meiner Sicht noch nicht begriffen, dass diese Entscheidungen immer nur Entscheidunge für ein paar Jahre sind. Die technologische Entwicklung ist in der Regel zu schnell für die extrem langsamen Verwaltungsabläufe staatlicher Behörden. Wir bräuchten da ein bisschen mehr Flexibilität, was aber schwerer zu kontrollieren ist – und genau sieht man nicht so gern.
Gabi
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3. Februar 2009 um 15:51
also generell finde ich die idee schön, nur irgendwie schade, dass es erst mit dem apple-boom realisiert wird. voraussetzung des ganzen ist nun einmal itunes und dass ist mir persönlich zu viel werbung. die einzelnen unis täten besser daran, diese services auf ihren eigenen seiten anzubieten.
3. Februar 2009 um 21:50
Ich denke wir sind uns alle einig das das Medium nichts mit der didaktischen Qualität des Vortrags zu tun hat. Ein langweiliger Vortrag wird nicht dadurch interessant das man Ihn in Audio-oder Videopodcast steckt.
Doch gelegentlich läuft die Diskussion aus dem Ruder, wie bereits angedeutet entweder sehr ideologisch – was bitte hat iTunes mit Werbung zu tun? – da könnte man auch Fragen was Netvibes, FlickR etc. mit Werbung zu tun hat? Auf der anderen Seite versuchen wir immer wieder das Lernrad neu zu erfinden. Mein Vorschlag nicht immer wieder die Didaktik neu erfinden, lassen wir uns über Methoden unterhalten.
Das die Verbreitung der Bildungsinhalte noch nichts mit deren Qualität zu tun hat ist keine neue Erkenntnis. Ich finde es aber immer begrüssenswert wenn Bildung in das Augenmerk der öffentlichkeit gerät. Jeder der dazu einen Beitrag leistet ist willkommen.
Zum Thema: Wie wäre es mit Quick and Beautiful? Ich habe vor der Fachkenntnis vieler Professoren den allerhöchsten Respekt. ABER – Wie würde wohl eine Vorlesung aussehen bei der nicht nur der Inhalt stimmt, sondern mit positven Emotionen und einer Mischung aus education, training und Unterhaltung Wissensvermittlung direkt ins Langzeitgedächtnis der Studenten geht 😉
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21. März 2009 um 01:31
iTunesU wirbt mit Zertifizierung, das hat zur Folge, dass nur diejenigen Unis Content einstellen können, bei denen die Unileitung und die Unijuristen eine Rahmenvertrag unterschrieben haben. Einzelne Dozenten könnten bestenfalls im „normalen“ iTunes einen Podcastsender anmelden. Dem fehlt dann der akademische „Segen“, mit welchem sich iTunesU umgibt. Sehr interessant, finde ich.
Ach ja, wenn ein Mitschnitt besonders gut ist und besonders oft (seeeeehr oft) heruntergeladen wird, puffert ihn Apple auf eigenen Servern zwischen, so dass er besser verfügbar ist. Leider erfährt man das nicht so richtig, wäre eventuell förderlich für den Ehrgeiz, eine ansprechende Veranstaltugn abzuhalten 😉
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Pingback: Wake-up Call: Was man alles so voraussetzt… « Tara’s Weblog
15. September 2009 um 18:24
Ich habe mir noch einmal einige Beiträge zum Thema „Vorlesungen online“ (open access) durchgelesen. Die Bedenken, die geäußert werden, kann ich für den Uni-Bereich gut nachvollziehen. Aus meiner Perspektive als Lehrer (Gymnasium, Schwerpunkt Sek.St. II)muss ich jedoch sagen: unbedingt weitermachen, egal ob iTunesU oder Universitätsplattform! Als Lehrer finde ich hier eine tolle Möglichkeit persönlicher fachlicher Fortbildung mit minimalem Aufwand. Im Unterricht ist es für die Schüler eine nette Bereicherung und gleichzeitig Vorbereitung auf die Uni. Man muss im Unterricht auch nicht gleich eine ganze Vorlesung einsetzen, oft reicht schon ein gut ausgewählter Ausschnitt. Für die Schüler spielt dabei die Faszination des Mediums eine große Rolle, ein labernder Lehrer am Pult ist längst nicht so anregend wie eine Vorlesung per Beamer, natürlich mit möglichst interessanten Typen und guter Performanz. Außerdem kann man die Vorlesungen (möglichst mit Skript und Folien wie von Prof. A. Meier in Kiel, Literaturwissenschaft) per Link bei lo-net2 einstellen und die Schüler können vor Klausuren oder vor dem Abitur bequem darauf zurückgreifen.
Leider ist das Angebot in Deutschland noch sehr begrenzt, vgl. meine Recherche bei lehrer-online:http://www.lehrer-online.de/web20-deutsch.php?sid=86117310668555650125303520352710